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BOX 8 - Die Tiefwerder Wiesen in Spandau, BerlinDas Gebiet der Tiefwerder Wiesen wurde in den Jahren 2007/2008 von Sabine Erbe im Rahmen ihrer Diplomarbeit "Landschaftsökologische und pedologische Analysen der Tiefwerder Wiesen in Berlin-Spandau" (2008) eingehend untersucht. Ein Großteil der folgenden Zusammenfassung ist ihrer Arbeit entnommen. Inhalt der Box
Das Untersuchungsgebiet
"Das UG durchziehen zahlreiche kleine Kanäle und andere Gewässer, die dem Gebiet auch den Ortsnamen "Klein-Venedig" gaben." (S. 26) " Feuchtwiesen und naturnahe Röhrichte im Bereich der Tiefwerder Wiesen, aufgeschüttete Areale im Bereich des Schulzenwalles und eingeebnete Trümmerschuttflächen im Gebiet der Magareteninsel bestimmen den typischen Landschaftscharakter. Das gesamte Gebiet kann als stark anthropogen überformte Niederung eingeordnet werden." (S. 26) Gefährdete Arten im Untersuchungsgebiet (Auswahl) nach Berliner Rote Liste (ERBE 2008: 36f)
Recherche"Anhand von historischen und thematischen Karten sowie einigen, das UG betreffende, ältere Veröffentlichungen und Gutachten wurden wichtige naturräumliche Prozesse herausgearbeitet." (S. 45) "Durch die Auswertung [der Schwarzweiß-Luftbilder aus den Jahren 1928, 1938, 1943, 1944, 1945, 1954, 1964, 1974 und 1984] konnten die unterschiedlichen anthropogenen Nutzungen und Bebauungsstadien im UG analysiert werden." (S. 45f) "Zusätzlich wurden CIR-Bilder (Color Infrarot) aus dem Jahr 1995 zur Analyse herangezogen, mit denen die Feuchtigkeit des Bodens aus unterschiedlichen Kontrasten in der Vegetationsdarstellung abgeleitet werden konnte." (S. 46) zum Seitenanfang
Probleme bei der Geländearbeit"Das UG wurde flächendeckend mit dem PÜRCKHAUER-LINNEMANN-BOHRER (Sondierungstiefe 1 bis 1,5 m unter GOF) kartiert und die Bodenaufnahmen entsprechend der KA 5 an 106 Bohrpunkten und sieben Schürfgruben durchgeführt." (S. 46) Bei den Geländearbeiten können teilweise ungeahnte Hürden auftreten (S. 79), wie z.B.:
Fehlerquellen bei der Laborarbeit
Ökologische Bewertung der Tiefwerder Wiesen"Die Bewertung der Lebensraumfunktion für naturnahe und seltene Pflanzengesellschaften wird durch besonders stark ausgeprägte Standorteigenschaften, wie sehr nasse, trockene und nährstoffarme oder sehr seltene Böden und ihre Naturnähe bestimmt." (S. 85) Bodeneinheiten I und II: durch "ihre Feuchte [hoher Grundwasserstand], ihre hohe bis mittel ausgeprägte Naturnähe" [unveränderte Horizontabfolge] und "ihre seltenen Böden" [0,2 % der Fläche Berlins] sehr wertvolle ökologische Gebiete. (S. 87) Bodeneinheiten III, IV und V: aufgrund ihrer geringen Naturnähe [anthropogene Überprägung], ihrer häufig verbreiteten Bodengesellschaften [1,2 % der Fläche Berlins] und ihres größeren Grundwasserflurabstandes ein geringes Leistungspotential als Lebensraum für seltene Pflanzen und naturnahe Gesellschaften auf." (S. 88) "Der lang anhaltende hohe Grundwasserstand gewährleistet eine Konservierung und Stabilisierung der organischen Substanz gegenüber oxidativer und biogener Mineralisation. Und ist daher im Sinne einer Kohlenstoffsenke unbedingt beizubehalten." (S. 87) zum Seitenanfang |